Nach Informationen des ZDF weitet sich der Tennis Wettbetrug zunehmend aus. Mittlerweile steht auch das “International Premier League” (IPL) Turnier, welches im westfälischen Halle stattfand, unter Manipulationsverdacht. Teilnehmer am IPL war unter anderem der deutsche Tennis-Star Philipp Kohlschreiber.

Gleich mehrere Partien sollen, laut Insidern in Verdacht der Wettmanipulation stehen. Aufmerksam wurden die Behörden, weil verschiedene Wettanbieter Alarm schlugen und auffällige Wetteinsätze meldeten. 

Die zuständige Tennisinstitution Tennis Integrity Unit (TIU) gab bisher noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen ab. Die Schweizer Sportwetten Monitoringfirma Sportradar bestätigte die auffälligen Wettverläufe, die von den Buchmachern gemeldet wurden.

Welche Spiele genau betroffen waren, ist noch Gegenstand von Ermittlungen.

Mehrere Spieler sind vom Tennis Wettbetrug betroffen

Der Umfang des Wettbetrugs soll deutlich größer sein als vor Monaten noch vermutet. Schon 2019 standen 135 Spieler im Visier der französischen und belgischen Behörden. Im Frühling finden in Belgien Prozesse gegen sieben Verdächtige von 2019 statt.

Deutsche Turniere waren bisher nicht von dem Tennis Wettbetrug betroffen.

Bonic im Visier der Ermittler

Auch im Jahr 2020 fielen manche Spieler besonders auf. Hauptverdächtige ist die Serbin Barbara Bonic. Gleich mehrere Spiele von der Weltranglisten 1129. stehen unter Manipulationsverdacht.

Bonic steht sogar auf der schwarzen Liste diverser Wettanbieter. Das bedeutet ihre Spiele werden nicht mehr angeboten, erklärt Stefano Berlincioni, italienischer Matchfixing-Experte, im ZDF-Interview.

In Summe könnten inzwischen mehr als 100 Spiele von dem Tennis-Wettskandal betroffen sein.

“Es sind Hunderte, die betrügen und Partien manipulieren. Daher suspendiert TIU doch immer nur völlig unbekannte Akteure”, so Berlincioni.

Der Druck auf die TIU wächst an. Diese verhält sich aber nach wie vor sehr still. Genauere Informationen über das Ausmaß des Wettskandals werden sich wohl erst in den nächsten Wochen und Monaten ergeben.

Die Behörden verschiedener europäischer Länder ermitteln mittlerweile und geben dabei in regelmäßigen Abständen Auskunft über den derzeitigen Ermittlungstand.

Das könnte Dich auch interessieren: