Am 01.07.2021 wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Halle an der Saale gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 errichtet. Seit dem 01.01.2023 ist die Behörde u.a. zuständig für die Aufsicht und Genehmigung von Online-Sportwetten.

Wie die GGL funktioniert und welche Aufgabe sie erfüllt, werden wir uns in diesem Beitrag ansehen.

Aufgaben der Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL)

Die GGL wurde von den Ländern mit der Aufsicht und Kontrolle von Glücksspiel in der Bundesrepublik beauftragt. Die zentrale Aufgabe ist es, den deutschen Online-Glücksspielmarkt zu regulieren. 

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder prüft und genehmigt Glücksspielangebote und kontrolliert die Einhaltung der Regeln zum Schutz von Spieler. Zusätzlich gibt die GGL Wettlizenzen für Buchmacher in Deutschland aus.

Aktuell beschäftigt die GGL 75 MitarbeiterInnen, im Laufe des nächsten Jahres soll die Behörde auf 104 MitarbeiterInnen anwachsen.

Ronald Benter, Vorstand der GGL, sagt dazu auf der Pressekonferenz zum Start der Behörde in Halle: „Wir sind gut vorbereitet und arbeitsfähig. Mit der GGL bekommt Deutschland zum ersten Mal eine zentrale Aufsichts- und Vollzugsbehörde für das Glücksspiel im Internet.“

Für welche Glücksspielarten ist die GLL zuständig?

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder ist für verschiedenste Arten von Glücksspiel in Deutschland zuständig. In der folgenden Liste finden Sie alle Zuständigkeitsbereiche der GLL.

  • Sportwetten und Pferdewetten im Internet
  • Online-Poker / Virtuelle Automatenspiele
  • Bundesweite Soziallotterien
  • Klassenlotterien
  • Gewerbliche Spielvermittlung in mehreren Ländern

Besonders den Bereich der Sportwetten werden wir in den weiteren Zeilen genauer unter die Lupe nehmen:

Was hat sich mit der Regulierung von Sportwetten für Spieler geändert?

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 sorgte für einige Änderungen bei Sportwetten in Deutschland im letzten Jahr. Erstmals wurden Sportwettenlizenzen für Deutschland vergeben. Dadurch verabschiedeten sich einige Anbieter aus der Bundesrepublik, aber durch die Regulierung sind auch wieder neue Sportwettenanbieter dazugestoßen.

Wettmärkte wurden reguliert und Sportarten wie eSports oder MMA sind aus dem Wettangebot der Bookies verschwunden, weil die GGL gewisse Sportarten nicht für Sportwetten erlaubt.

Bei den beliebten Fußball Wetten oder Tennis Wetten gab es weniger gravierende Einschnitte. Lediglich Ereigniswetten und einige wenige Wettarten wurden beispielsweise aus dem Fußball-Wettprogramm gestrichen.

Bei den Livewetten gab es stärkere Einschnitte. Die wichtigsten Wettarten sind aber nach wie vor verfügbar.

GGL kündigt mögliche rückkehr einzelner Wettarten an

Aktuell prüft die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder eingegangene Anträge zu einzelnen Wetten und Wettarten. Bei einem positiven Bescheid der GGL würden manche Wetten wieder in das Wettprogramm der in Deutschland lizenzierten Wettanbieter zurückkehren.

Dazu Benter: „Unser Ziel für 2023 in diesem Bereich ist es, alle Erlaubnisverfahren inklusive der Spiele- und Wettprüfung abzuschließen und damit einen attraktiven legalen Glücksspielmarkt zu schaffen.“

Einzahlungslimit wurde eingesetzt

Ein großes Thema bei der Regulierung von Sportwetten war das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 €. Damit möchte die GGL Spieler vor hohen Wettschulden und Spielsucht schützen. Spieler mit einer nachgewiesenen hohen Bonität können monatlich mehr Geld einsetzen.

Das Einzahlungslimit gilt Wettanbieterübergreifend und wird von dem IT-Überwachungssystem LUGAS kontrolliert. LUGAS führt zudem ein anonymisiertes Aktivitätsprotokoll, um das parallele Spielen bei mehreren Wettanbietern zu verhindern.

Wettanbieter mit deutscher Lizenz sind verpflichtet mit LUGAS zusammenzuarbeiten. Ohne Kooperation mit dem IT-System LUGAS gibt es keine Wettlizenz für Deutschland.

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder berät Politik und Verbände

Eine weitere Aufgabe der GGL ist die Beratung von Politik und Verbänden zu aktuellen Entwicklungen am Glücksspielmarkt in Deutschland. Dazu darf die GGL laut § 27e GlüStV 2021 Studien und Gutachten in Auftrag geben.

Die Behörde versteht sich selbst als Koordinierungsstelle von verschiedenen Interessenverbänden (Politik, Spieler, Glücksspielanbieter, Sucht- und Präventionsverbände).

Was sind die Ziele der Gemeinsamen Glücksspielbehörde?

Die konsequente Überwachung lizenzierter Anbieter und die Bekämpfung von illegalen Glücksspiel in Deutschland stehen im Fokus für das Jahr 2023. Ziel der GGL ist es faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen.

Langfristig soll sich für Anbieter nur legales Glücksspiel lohnen. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Halle unterstützt die GGL in dieser Beziehung.

Ein weiteres Ziel der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder ist es für mehr Transparenz zu sorgen und SpielerInnen besser zu informieren, welche Spielerschutzmaßnahmen Anbieter einhalten müssen.