Es gibt viele Spieler in der Bundesliga, die polarisieren: Vor allem in den Medien, aber auch im Netz werden die Profis rund um die Bundesliga-Partien heiß diskutiert. Dabei kommt es auch vereinzelt zu besonders emotionalen Fans, die auf Social Media ihren Unmut gegenüber den Fußballern äußern. Das geht von kritischen Äußerungen bis hin zu beleidigenden Inhalten.

Wir haben uns das Ganze kur vor Beginn der Fußball Weltmeisterschaft 2022 näher angeschaut und analysiert, wie hoch der Anteil an Schimpfworten in allen Tweets ausfällt, in denen mindestens einer von insgesamt 505 Profis der 1. Fußball-Bundesliga erwähnt wird. Die Anzahl an Beleidigungen wurde in das Verhältnis der Gesamtzahl an Tweets (mindestens 100 oder mehr) pro Person gesetzt.

Dabei ist ein Spieler der meistbeleidigte Profi im Netz, der in der bisherigen Saison nur eine untergeordnete Rolle bei seinem Verein gespielt hat: Eric Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern München musste zu Beginn der Saison verletzungsbedingt aussetzen und wurde in der aktuellen Spielzeit in gerade einmal zwei Partien eingesetzt.

Mit einem Beleidigungsanteil von 7,3 Prozent ist er der am häufigsten beleidigte Profi der 1. Bundesliga. Auf dem unrühmlichen zweiten Rang landet der Stuttgarter Torwart Florian Müller (5,6 Prozent), der unter anderem als “blöd” und als “Niete” bezeichnet wird.

Ihren Unmut äußern die Fans auch gegen Marcel Wenig von Eintracht Frankfurt: Der Mittelfeldspieler wird in 5,3 Prozent aller Tweets beschimpft. Die Top Fünf komplettieren SC Freiburg-Profi Kevin Schade und Mergim Berisha vom FC Augsburg mit einer Quote von 4,6 bzw. 4,1 Prozent. 

Einen Überblick über alle Spieler, die in mindestens 100 Tweets erwähnt werden, findet ihr hier:

Anders als bei Choupo-Moting werden 21 Fußballer der Bundesligisten also kein einziges Mal beleidigt. Dazu gehören Kevin-Prince Boateng, der für seine Extravaganz bekannt ist sowie Kingsley Coman vom FC Bayern München und Frankfurts Kevin Trapp.

Trotz einer roten Karte in der noch kurzen Saison ist auch Leipzigs Mittelfeldspieler Dominik Szoboszlai noch nie mit negativ konnotierten Aussagen konfrontiert worden. Für Nico Schulz von Borussia Dortmund geht es aktuell privat sowie sportlich bergab, was sich im Netz jedoch nicht bemerkbar macht: Keine einzige Beleidigung ist in den Tweets über ihn zu finden.

Und wie sieht es bei der durchschnittlichen Quote pro Verein aus? Mit Blick auf die durchschnittliche Quote pro Team sind die Profis TSG Hoffenheim am häufigsten von abwertenden Tweets betroffen: 4,6 Prozent aller Beiträge über die Sinsheimer beinhalten eine Beschimpfung.

Auch beim 1. FSV Mainz 05 ist die Quote mit 4,2 Prozent hoch, obwohl die Mainzer bisher gut in die laufende Saison gestartet sind. Interessant: Eigentlich gilt der SC Freiburg um Trainer Christian Streich als Sympathieträger.

Dennoch landen gleich drei Spieler, darunter Michael Gregoritsch und Robert Wagner, in den Top Ten der meistbeleidigten Fußballprofis. Das macht sich auch insgesamt bemerkbar: Mit durchschnittlich 3,6 Prozent gehören die Freiburger zu den Teams, die im Netz besonders viel Gegenwind bekommen. 

Wie alle Vereine und deren Spieler abschneiden, seht ihr in dieser Tabelle:

Weniger polarisieren Borussia Mönchengladbach und FC Augsburg: Je 0,9 Prozent aller Tweets enthalten eine negative Äußerung gegenüber den Spielern der beiden Vereine, noch seltener kommt es bei Bayer 04 Leverkusen zu einer Beleidigung (0,8 Prozent).

Ob Loser oder Idiot: Viele Fans nutzen eine Vielzahl an Beleidigungen gegenüber den Fußballprofis, um ihrem Ärger Luft zu machen. Besonders häufig werden die Spieler als “Alman” bezeichnet: In 243 Tweets findet sich der Ausdruck wieder.

Nicht ganz nüchtern spielen die Fußballer für ähnlich viele Anhänger: Das Wort “Alki” taucht in 220 Tweets auf, gefolgt von “Affe” und “schlecht” (143 bzw. 124 Tweets). Je 76-mal werden die Profis als “Nazi” und “Loser” bezeichnet.

Alle negativ konnotierten Worte und deren Anzahl zeigt diese Tabelle:

Mit ihrer bisher durchwachsenen Saison sorgen die Spieler des FC Bayern München für viel Gesprächsstoff. Dennoch ist ein Spieler mit den meisten Tweets über seine Person an der Spitze, der nicht beim Rekordmeister unter Vertrag steht: Mit insgesamt 10.800 Tweets im Bezug auf Bayer Leverkusen liegt Paulinho an der Spitze der am häufigsten erwähnten Bundesligaspieler.

Dahinter landen einige Akteure vom FC Bayern München. 9.700, 8.790 bzw. 7.250 Tweets fallen auf Leroy Sané, Lucas Hernández sowie den prominenten Neuzugang Sadio Mané. Auf dem fünften Platz landet Jude Bellingham von Borussia Dortmund, der in insgesamt 6.140 Tweets erwähnt wird.

So viel wird über die Bundesliga-Profis im Netz gesprochen: