Ist Money Management bei Sportwetten das wichtigste Thema für profitable Wetten? Eine schwierige Frage, setzt sich doch der Wettsport aus einer Vielzahl an Komponenten zusammen. Neben Fachkenntnissen in der bevorzugten Sportart oder Liga ist logischweise eine hohe Affinität für die Interpretation von Statistiken und Wettquoten gefragt, dazu Geduld, speziell in Phasen des Misserfolgs.
Ohne die weiteren Aspekte wird ein gesundes Money Management keine gravierenden Wett-Erfolge liefern. Allerdings kann sich ein theoretisch starker Wett-Sportler bei falscher Einsatzverteilung um den Lohn der harten Arbeit bringen.
Sportwettentest bringt Licht ins Dunkel und hinterfragt: Wie hoch sollten die Einsätze bei Sportwetten sein? In welchem Verhältnis stehen das verfügbare Kapital und die Wetthöhe potentieller Tipps. Welches Bankroll-Management treibt Gewinne an? Und wie sollten Einsätze bei Erfolgs- beziehungsweise Misserfolgsläufen angepasst werden?
Wie funktioniert Money Management bei Sportwetten?
Money Management ist der gesunde Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Kapital. Darunter können finanzielle Möhlichkeiten einer Privatperson gemeint sein, ein ausgewogenes Risikoverhältnis beim Investieren an der Börse, aber auch gesunde Wetteinsätze bei Sportwetten.
Wenig überraschend soll es in diesem Artikel allein darum gehen, welche Einsätze beim Wetten sinnvoll im Verhältnis zum vorhandenen Kapital sind.
Money Management entsteht bezüglich Sportwetten nicht in Sekundenschnelle im Kopf bei jedem Wetteinsatz, sondern basiert auf einem ausgeklügeltem System. Wesentliche Bausteine sind beispielsweise die Fragen: Wie hoch dürfen Wetteinsätze maximal sein? Wie verhilft ein gesundes Money Management dazu, nicht zu viel zu riskieren? Und wie lassen sich Wetteinsätze von Freunden oder in Wettforen besser vergleichen?
Das Staking-System: Ausgangspunkt für gutes Bankroll Management
Die Erfindung des Staking-Systems hat Wetteinsätze von Menschen vergleichbar gemacht, die unterschiedlich große Bankrolls für potentielle Wetteinsätze zur Verfügung haben. Der Grundgedanke ist es, Einsätze in eine vergleichbare Währung zu übertragen, da ohne die finanziellen Verhältnisse zu kennen, eine Aussage wie “Ich wette 100€ auf XY” komplett wertfrei ist. Für einen Millionär sind 100€ Spielgeld, für einen Studenten würden sie unter Umständen dem höchsten Wetteinsatz überhaupt entsprechen.
Entsprechend unterscheidet das für Sportwetten allseits bekannte Staking-System zehn Einsatzstufen von 1/10 (Minimaleinsatz) bis 10/10 (Maximaleinsatz). In der Regel entspricht 4/10 dem vierfachen Einsatz von 1/10 und 8/10 erfordert den doppelten Wett-Einsatz einer 4/10-Sportwette.
Wichtig: der Wetteinsatz (1/10; 2/10 etc.) definiert nicht die Eintrittswahrscheinlichkeit. Der Einsatz ist immer eine vernünftige Kombination der Höhe des Values und der Erfolgswahrscheinlichkeit der Wette.
Aus dem Staking-System-Einsätzen kann dann wieder auf Euro-Beträge umgerechnet werden. Wer beispielsweise mit 5 Euro pro Einheit (Stake) spielt, würde eine 5/10-Wette mit 25€ anspielen.
Das Staking-System hat für das Money Management beim Wetten den Vorteil, dass es einen fixen Maximaleinsatz gibt, der nicht überschritten werden darf / kann. Entsprechend ist es nicht möglich, mit einer Wette das gesamte Konto auf das Spiel zu setzen. Ein erster Schritt hin zu einem gesunden Bankroll Management.
Monatliche Verlustgrenzen als Bestandteil des Money Managements
Natürlich helfen auch Maximaleinsätze pro Wette wenig, wenn dafür 50 Tipps pro Tag abgegeben werden. Entsprechend sollten Verlustgrenzen direkt festgelegt werden.
Ausgangspunkt ist ein monatliches Budget, welches im Vorfeld vom Konto abgezwackt wird und im Misserfolgsfall verspielt werden kann, ohne Probleme zu bekommen. Im Beispiel gehen wir von 250€ aus. Entsprechend können maximal 250€ Verlust entstehen und mehr Geld als die Verlustgrenze sollte bei einem guten Money Management auf dem Wettkonto auch gar nicht geparkt sein. Bei erfolgreichen Wetten können natürlich die Gewinne sowie eventuell ein weiteres Monatsbudget auf den Wettkonten ergänzt werden, sodass Einsätze mittelfristig ansteigen.
Bei 250€ Monatsbudget sollte ein Wetteinsatz niemals mehr als 10 Prozent betragen. Viele Profis gehen noch mit deutlich geringeren Einsätzen ran (3-5 Prozent). Letztendlich ist diese Grenze aber subjektiv zu ziehen und steht beispielsweise damit in Verbindung, wie viele Wetten für gewöhnlich an einem Tag oder innerhalb einer Woche platziert werden.
Viele Sportwetter bauen sich noch eine Halbmonatssperre ein, damit die 250€ nicht vollständig in der ersten Monatshälfte verspielt werden können. Sollten innerhalb der ersten zwei Wochen die Hälfte von 125€ als Verlust angehäuft werden, wird eine Pause bis zur Monatsmitte durchgeführt.
Vorsichtige Einsätze vs. Totes Kapital
Eine immer wieder aufkommende Thematik ist, ob ein zu vorsichtiges Wettverhalten, bei dem ein großer Prozentsatz des Kapitals auf dem Konto schlummert, auch wieder ungesund ist. Vermutlich können etablierte, erfolgreiche Sportwetter da ein höheres Risiko gehen, als es Anfänger sollten.
Im Beispiel sind Maximaleinsätze unter 5 Prozent vermutlich nicht sinnvoll, wenn nur wenige Wetten platziert werden. Eine 10/10-Wette würde nur noch 12,50€ Wetteinsatz entsprechen und ein 4/10-Tipp nur noch 5€ Einsatz entsprechen. Wer täglich nur eine Wette spielt, kann vermutlich etwas riskanter umrechnen. Sollten aber an einem guten Samstag auch 10 bis 20 Wetten üblich sein, sind die Einsatzgrenzen gar nicht verkehrt.
7 Basis-Tipps für ein gesundes Bankroll-Money-Management
- Halte dich an zuvor geplante Wetteinsätze
- Spiele Tipps anderer User lieber mit einem etwas kleineren Einsatz nach
- Wutwetten zu 100 Prozent streichen!
- Notiere alle gespielten Wetten und analysiere im Nachhinein auf Fehler
- Spiele stets Höchstquoten an
- Eine weggelassene Wette ist besser als ein Einsatz mit inneren Bauchschmerzen
- Spiele nur so hohe Einsätze, dass Verluste kein Problem sind
Einsätze nach Erfolgen erhöhen: den perfekten Zeitpunkt finden
Es ist schwer eine pauschale Aussage zu treffen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, die Einsätze anzupassen. Allgemein gilt, dass sowohl bei Verlusten als auch Gewinnen nicht zu schnell vom gewohnten Einsatzplan abgewichen werden sollte.
Es bedarf einer Vielzahl an Tipps, um wirklich einzuschätzen, ob eine Korrektur erfolgen sollte. Als Mindestmaß werden immer wieder 100 Tipps genannt und darunter sollte tatsächlich keine Anpassung erfolgen. Besser wäre sogar eine deutlich höhere Anzahl, um die Varianz (also Abweichnungen von der tatsächlichen Qualität eines Tippers) immer mehr aus dem Spiel zu nehmen. Vermutlich sind 250 Tipps eine passende Größe, wenn im Mittel Quoten um 2,00 gespielt werden.
Es gilt: je höher die Durchschnittsquote, umso mehr Tipps sollten im Vorfeld einer Einsatzerhöhung mit einem klaren Plus abgeschlossen sein. Wer im Schnitt kaum über einer 1,70 spielt, ist mit etwas mehr als 100 Wetten schon auf einer recht sicheren Seite.
Sollte nach einer der obigen Analyse entsprechenden Anzahl an Wetten ein klares Minus in der Bilanz stehen, ist wiederum das Projekt Sportwetten als optimales Hobby zu hinterfragen, sofern finanzielle Erfolge Voraussetzung sind, um Spaß am Wetten zu haben. Im ungünstigsten Fall ist es für Sie als Person das klügste Money Management, vollständig auf Sportwetten zu verzichten.
Zusammenfassung: Gesundes Money Management bei Sportwetten
Money Management ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zum Wett-Erfolg. Speziell einer, ohne den selbst der qualitativ beste Tipper keine wirklich zufriedenstellenden Resultate einfahren wird. Wer sich klare Verlustgrenzen setzt, auf Frustwetten verzichtet und erst die Einsätze erhöht, wenn sich die Qualität von Tipps tatsächlich unter Beweis gestellt hat, sollte die wichtigsten Punkte mitbringen, um vernünftige Sportwetten zu platzieren.
Money Management ist natürlich mit einer Menge Geduld verbunden. Ähnliches gilt auch für Langzeitwetten, die nicht bereits nach 90 Minuten entschieden sind. Wir haben analysiert, wie eine gute Strategie für Langzeitwetten aussehen kann. Viel Spaß beim Lesen!