Keine andere Zahl interessiert ambitionierte Sportwetter mehr als Wettquoten – okay, zumindest nach dem Kontostand! Doch wie entstehen Quoten eigentlich und was sagen sie genau aus? Mathematik-Muffel brauchen keine Angst bekommen, es handelt sich um leichte Kost, versprochen. In diesem Artikel lernst du ganz einfach Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten umzurechnen.

Einführung ins Thema Wettquoten

In der faszinierenden Welt der Sportwetten sind Wettquoten nicht nur Zahlen auf einem Bildschirm, sondern sie bilden das Rückgrat jeder Analyse. Sie sind nicht nur ein Weg, potenzielle Gewinne zu bestimmen, sondern ein erster Schritt in die Welt der Sportwetten-Wahrscheinlichkeiten. Die Art und Weise, wie Buchmacher und Wettprofis Wettquoten festlegen, basiert auf einer Vielzahl von Faktoren, darunter die bisherigen Leistungen von Teams oder Spielern, Verletzungen, Spielhistorien und wichtigen psychologische Faktoren wie auch dem erwarteten Tippverhalten der Kunden. Die Quoten jeder Partie sind keine zufällig entstandenen Zahlen, sondern spiegeln die Einschätzung und Erwartungen der Buchmacher über den Ausgang eines sportlichen Ereignisses und des vermuteten Tippverhaltens wider.

Beziehung zwischen Wettquoten und Wahrscheinlichkeiten

Wettquoten und Wahrscheinlichkeiten sind miteinander verbunden. Eine Wettquote ist keine isolierte Zahl, sondern repräsentiert die implizite Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignisses. Erhält eine Mannschaft beispielsweise eine Quote von 2,0, bedeutet dies, dass die Buchmacher glauben, dass die Sieg-Wahrscheinlichkeit dieses Teams bei 50% liegt. Diese implizite Wahrscheinlichkeit kann genutzt werden, um fundierte Entscheidungen zu treffen und potenzielle Value-Wetten zu identifizieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Einschätzung der Buchmacher, beziehungsweise anderer Marktteilnehmer, nicht immer korrekt ist und es daher durchaus möglich ist, Wetten mit einem positiven Erwartungswert zu finden. Dies ist dann der Fall, wenn die eigenen Einschätzungen der Wahrscheinlichkeiten genauer sind als die des Wettmarktes.

Geht man beispielweise, nach eingehender Analyse davon aus, dass Mannschaft A eine 80% Siegchance besitzt, die Buchmacher jedoch nur eine von 75% in die Quote einpreisen, so hat man eine Value-Wette gefunden.

Ob die eigene Einschätzung besser ist als die der Buchmacher kann man im Prinzip erst nach mehreren hundert Wetten bestimmen. Die Closing-Line der Buchmacher, also die letzte Wettquote vor dem Start der Partie, kann jedoch als Indikator genutzt werden. Nähert sich die Closing-Line der eigenen Wahrscheinlichkeit zu Beginn der Partie an, kann man davon ausgehen, eine Value-Wette gespielt zu haben.

Umrechnung von Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten

Die Umrechnung von Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten ist ein wichtiger Schritt für jeden, der ernsthaft mit Sportwetten arbeitet. Es gibt verschiedene Quotenformate, die jeweils ihre eigenen Berechnungsmethoden erfordern:

  1. Dezimalquoten: Diese sind die gebräuchlichsten Quotenformate und einfach zu verstehen. Die Wahrscheinlichkeit wird durch die Formel: 1/Quote berechnet. Zum Beispiel entspricht eine Dezimalquote von 2,0 einer Wahrscheinlichkeit (= 1 / 2,00 * 100 Prozent) von 50%.
  2. Bruchquoten: Bruchquoten sind in einigen Märkten beliebt, insbesondere in Großbritannien. Hier wird die Wahrscheinlichkeit durch die Formel (Nenner / (Nenner + Zähler)) berechnet. Eine Quote von 1/2 entspricht beispielsweise einer Wahrscheinlichkeit von 66,67%.
  3. Amerikanische Quoten: Amerikanische Quoten werden in den USA häufig verwendet. Positive Quoten zeigen den potenziellen Gewinn bei einem Einsatz von 100 Dollar/Euro an, während negative Quoten den Einsatz zeigen, der benötigt wird, um 100 Dollar/Euro zu gewinnen. Die Umrechnung erfolgt durch die Formel: (100 / (Quote + 100)) für positive Quoten und (Quote / (Quote + 100)) für negative Quoten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Von der Quote zur Wahrscheinlichkeit umrechnen

Die Umrechnung von Wahrscheinlichkeiten in Wettquoten erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Ermitteln der (subjektiven) Eintrittswahrscheinlichkeit: Dieser erste Schritt ist entscheidend und basiert auf einer gründlichen Analyse verschiedener Faktoren, die das Ergebnis eines Ereignisses beeinflussen können. Dazu gehören die Motivation der beteiligten Teams oder Spieler, Verletzungen, Spielhistorien, Form, Spielstärke und vieles mehr. Es kann sich ebenfalls lohnen, Nachrichten und Expertenmeinungen zu Rate zu ziehen, um eine genaue Einschätzung vorzunehmen.
  2. Buchmacher-Quote in Wahrscheinlichkeit umrechnen: Nachdem die Eintrittswahrscheinlichkeit ermittelt wurde, wird die Buchmacherquote in eine Dezimalquote mit der Formel 1/Quote umgerechnet.
  3. In einen vergleichbaren Wert formatieren: Nun multipliziert man den Wert aus Schritt 2 mit 100, um eine Dezimalquote zu erhalten.
  4. Finden einer Value-Wette: Der letzte Schritt besteht darin, die errechnete implizite Wahrscheinlichkeit der Buchmacher-Quote mit der eigenen (subjektiv errechneten) Wahrscheinlichkeit für den Ausgang des Events zu vergleichen. Erwarte ich eine höhere Chance auf den Ausgang, lohnt sich die Wette.

Bedeutung der Umrechnung von Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten fürs Wetten 

Die Umrechnung von Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten ist von entscheidender Bedeutung für alle, die ernsthaft mit Sportwetten arbeiten möchten. Durch das Verständnis der impliziten Wahrscheinlichkeiten können Sportwetter Value-Wetten identifizieren und langfristig profitabel wetten.

Analyse und Nutzung des Wissens

Indem man die umgerechneten Wahrscheinlichkeiten mit den eigenen Einschätzungen vergleicht, kann man potenzielle Wetten identifizieren, bei denen die Buchmacher möglicherweise falsch liegen. Dieses Wissen kann genutzt werden, um profitable Wetten abzuschließen und sich der Einschätzungen des Wettmarktes generell bewusst zu werden. Profis nutzen eine gewisse Differenz zwischen ihrer eigenen Einschätzung und der des Buchmachers, um Value-Wetten zu identifizieren. Entscheidend ist hierbei nur höhere Abweichungen anzuspielen, um sich selbst einen gewissen Fehlergrad einzugestehen.

Es kann sehr hilfreich sein, sich Wahrscheinlichkeiten der Mannschaften zu notieren und so in zukünftigen Begegnungen zu Rate zu ziehen. Durch die Analyse der Wahrscheinlichkeiten verschiedener Teams gegeneinander, kann eher eingeschätzt werden, ob sich in bestimmten Begegnungen ein Value erkennen lässt.

Beispiel und Tabelle für die Umrechnung von Wettquoten

Um das Konzept der Umrechnung von Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten zu verdeutlichen, betrachten wir das Beispiel des Bundesliga Spiels zwischen Bayer Leverkusen und Werder Bremen. Der Buchmacher Bet-at-Home gab folgende Quoten aus:

  • Sieg Leverkusen: @1,20
  • Remis: @7,00
  • Sieg Bremen: @13,0

Nach der Umrechnung ergaben sich die impliziten Wahrscheinlichkeiten für jeden Ausgang. Eine Tabelle mit den umgerechneten Wahrscheinlichkeiten verschiedener Wettquoten kann ebenfalls dabei helfen, die Zusammenhänge besser zu verstehen und gute Entscheidungen zu treffen.

QuoteWahrscheinlichkeit
1,2083,33%
1,2580,00%
1,5066,67%
2,0050,00%
2,5040,00%
3,0033,33%
4,0025,00%
5,0020,00%
7,0014,30%
10,010,00%
13,07,7%

Aufmerksamen Beobachtern wird auffallen, dass die Wahrscheinlichkeiten, wenn man sie zusammenaddiert, nicht 100% ergeben. Dies ist richtig, da die Buchmacher immer noch eine Margin einrechnen. In unserem obigen Beispiel erhalten wir eine addierte Wahrscheinlichkeit von 105%. Somit ist die Margin des Buchmachers bei der Partie 5% gewesen. 

Fazit: Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten umrechnen

Die Umrechnung von Wettquoten in Wahrscheinlichkeiten ist ein essenzieller Schritt für jeden, der erfolgreich mit Sportwetten arbeiten möchte. Sie ermöglicht es Sportwettern, Value-Wetten zu identifizieren und somit langfristig profitabel zu wetten. Es ist wichtig zu beachten, dass Value-Berechnungen immer subjektiv sind und es einiger Selbstanalyse benötigt, um sich seiner Fähigkeiten bewusst zu sein. Nicht ohne Grund verlieren 95% aller Sportwetter langfristig Geld.